Eigenständigkeit - Selbstständigkeit und was der Uranus damit zu tun hat

Der Mensch hat ein grundlegendes Bedürfnis nach Gemeinschaft. Er braucht vertraute Menschen um sich. Experimente wie Isolation eines Babys führen zum Tod, auch wenn dem Kind Nahrung zur Verfügung steht. Nun leben wir jedoch in einer Gesellschaft des Zerfalls gewachsener Strukturen. Nicht daß ich jetzt für die Großfamilie mit ihren Zwängen, ihrer Enge und ihren rigiden Anpassungsstrukturen eintreten würde: das bürgerliche Modell der Kleinfamilie des 19. Jahrhunderts, heute auch viele Einelternfamilien, übertrifft jedoch die Großfamilie punkto Zwang, Enge, Hektik, wozu  sich oft noch massive Existenzprobleme gesellen. (Ca. 350´000 Kinder von 2´300´000 Kindern in Österreich werden in staatlichen Institutionen fremdbetreut, da es keine Möglichkeit der familiären Betreuung gibt.) 


Diese absolute und unausweichliche Abhängigkeit der Mitglieder der Kernfamilie voneinander, mit ihren jahrzehntelangen Doppel- und Dreifachbelastungen ist für viele eine Zerreissprobe. Es fehlen einfach die anwesenden Mitmenschen, die ganz selbstverständlich zum Leben gehörten: als Ansprechpartner, Tröster und Helfer in allen Lebenslagen. Diese Menschen, die heute völlig vereinsamt in den Altersheimen sitzen, waren einmal wichtige Bezugspersonen für die Kinder und Unterstützer der Familien.


In Österreich leben 4´500 000  Angestellter und 250´000 Arbeitslose. Die ursprüngliche Abhängigkeit und Unsicherheit der bäuerlichen Bevölkerung von der Natur ist einer mittelbaren Abhängigkeit Aller von staatlichen Institutionen gewichen. Vielleicht besteht dabei nicht so ein wesentlicher Unterschied, wohl aber ist die Eigenständigkeit einer absoluten Abhängigkeit gewichen. Kein Bauer kann mehr ohne die Förderungen der EU fort bestehen.


Ca. 2 Millionen Menschen in Österreich sind also weder erwerbstätig noch angestellt. Wir müssen noch die Pensionisten berücksichtigen, dann haben wir den Anteil der Selbständigen.


Was schließen wir daraus?

Was bringt Menschen dazu, das Risiko ihrer eigenständigen Existenz nicht mehr tragen zu wollen? Ist es die materielle Not alleine, die Angst davor im Krankheitsfall ohne Rückhalt durchkommen zu müssen?


Weshalb sind Menschen bereit ihr autarkes Leben, bei denen SIE Chef waren aufzugeben und wieder zu gehorchen? Ich dachte niemand wolle dies noch heutzutage. 

Ist es wirklich nur die Absicherung?


Und all diese Fragen bringt uns der Uranus im Stier wieder ins Bewusstsein. 


Fragen wie:

Welchen Preis zahle ich dafür?

Ist die Sicherheit eines Arbeitsplatzes wert, mein individuelles Leben aufzugeben?

Wie kann ich trotzdem mein eigener Chef sein?

Kann ich die verlorene Zeit wieder aufholen, den Faden wieder aufgreifen?

Bin ich denn bereit die ewige Unsicherheit zu ertragen?








 

 

 

 

 

 

 

 

 

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