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Das Wahre und die Vergänglichkeit

Wolfgang Döbereiner sagte sinngemäß:

"Wer die Wahrheit an sich selbst bindet, dadurch, daß er für die Wahtheit kämpft, bindet die Wahrheit an die eigene Vergänglichkeit, sodaß diese ebenfalls vergänglich wird."

 

Es gibt derzeit eigentlich kein größeres Thema, als der Kampf um die Wahrheit. Die Zeitungen, Webseiten und Foren sind voll der Diskussionen, die alle nur ein einziges Ziel verfolgen: DER WAHRHEIT ENDLICH GEHÖR ZU VERSCHAFFEN!

 

Die Wahrheit muß verteidigt werden, es muß für sie gekämpft werden. Beinahe mit allen Mitteln sollen diejenigen, die sie noch nicht kennen oder teilen aufgeklärt, überzeugt oder belehrt werden.

 

Die Wahrheit aber ist dem 4. Quadranten, eigentlich dem zeitlosen 12. Haus zuzuordnen. Dort, wo es weder Vergänglichkeit noch Leben, weder Tod noch Geburt gibt, im Bereich des Ewigen, Unendlichen, Göttlichen kann sie vielleicht von uns kleinen Menschlein erahnt werden.

 

Wenn wir meinen, GOTT verteidigen zu müssen, so, als ob es das Prinzip des Lebens notwendig hätte, von einem Sterblichen verteidigt zu werden, bindet die Wahrheit - oder das, was er dafür hält - an die eigene sterbliche, endliche Gestalt. Und damit geschieht genau das, was ja verhindert werden sollte: wir wollten ja ein Sprachrohr der Wahrheit sein, wurden jedoch besiegt, überschrien, mundtod gemacht, ausgeschaltet und damit haben wir die Verbreitung der Wahrheit verhindert.

 

Im 4. Quadranten, besser im 10. Haus, wirkt die Bestimmung und dort kommt das Wahre zu seiner überpersönlichen Entfaltung. Das Wahre ist ja das, was Bestand hat, unabhängig von jedem Leben. Es ist das ewig Gültige, das Unangreifbare, dashalb weil der Mensch keinen Zugriff auf den 4. Quadranten hat.

 

Denn alles was wir äußern, hervorbringen und sichtbar machen, ist immer in den drei anderen Quadranten, und nicht im 4.  angesiedelt. Anders wäre es uns gar nicht möglich hier auf der Erde zu sein.

 

Nur wenn wir das Hervorgebrachte, Entdeckte sich selbst überlassen ohne einzugreifen, eben wirken lassen oder wenn wir tot sind und vielleicht etwas von uns übrig geblieben ist an Wirkung unseres Hervorgebrachten, ist es im 10. Haus gekommen, von wo aus sich die Essenz davon, der geistige Inhalt in der Welt verbreiten kann.

 

Etwas wirken zu lassen, etwas wachsen lassen, etwas entstehen zu lassen, schließt das aktive Zutun des Menschen aus. Das erkennen wir ja an der passiven Grammatik: wirken LASSEN!

 

Nun ist uns sowieso schon alles vergeben, alle Fehler, Rechthabereien und Unbewußtheiten, aus denen heraus wir meinen aktiv sein zu müssen. Wahrscheinlich unabhängig davon, an welchen oder keinen Gott wir glauben. Wir dürfen all diese Irrwege gehen, all diese kläglichen Versuche das Gute in die Welt zu bringen, mit unserem ganzen Enthusiasmus und Leidenschaft.

 

Ich glaube, die Wahrheit hat es nicht nötig.

Wir sollten uns, so wie W. Döbereiner es formulierte, eher zurückhalten damit, diese zu verteidigen, da wir sie mit unseren Handlungen eher in ihrer Wirkung auf das Leben behindern als fördern.

 

Einen Samen lassen wir ja auch wachsen, wir können ihn nicht anschieben. Wir können ihm den Boden bereiten, damit es ihm gut geht. Das aber ist in unseren Seelen, in unserem Geist und in unserem Leben durchaus möglich, der Wahrheit einen fruchtbaren Boden zu bereiten, damit sie dort auch schöne Früchte tragen kann.

Das Neumond Horoskop vom 2.3.2022 zeigt dies sehr schön. Alle Planeten, außer Uranus, haben sich in den mundan 4. Quadranten zurückgezogen. Sie sind im Bereich des Wirkenden und nicht im Bereich des Tätigen, Aktiven angesiedelt. Und: dieser 4. Quadrant befindet sich im 2. Quadranten. Unser Handeln, unsere Lebensäußerung ist dadurch lahmgelegt. Nichts scheint mehr zu gehen, alle Mühe und alle Aktivitäten scheinen sich in Nichts aufzulösen. Genau: im 4 Quadranten beginnen die gesetzten Handlungen zu wirken.

 

Es ist daher ziemlich sinnlos irgendetwas zu versuchen zu initiieren oder zum Laufen zu bringen. Die Welt - auch wenn der mundane 4. Quadrant in den Länden unterschiedlich zu liegen kommt - befindet sich in der Phase des geschehen und gewähren Lassens. Sämtliche Energie geht ins "Nirwana". Es ist der "Schlag ins Wasser des Himmels". Widerstand ist zwecklos.

 

Drum lehnt Euch gemütlich zurück, macht Euch einen Tee, hört auf zu kämpfen, und genießt das Leben. Einfach dort sein, wo man ist. Einfach SEIN - nichts tun und vor sich hin Sinnieren! Das wäre doch mal an der Zeit, statt dem ewigen Rumgehetze, oder?

Viel Spaß!


PS. Denn gegen das Böse kann man nicht gewinnen. Wenn es auftaucht, ist es schon zu spät, weil man es nicht als solches erkannte. Klassische Fehleinschätzung...


Wer Näheres dazu erforschen, Astrologie lernen und seine Kenntnisse erweitern möchte, um das Verborgene besser begreifen zu können, das die Welt bewegt, kann hier meine Videos der WEBINARE I-IV  buchen.