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Was ist Beziehung wirklich?

Seit der Aufklärung ist der Focus verstärkt auf den Einzelnen gerichtet. Das Überleben  und die Lebensstrukturen des Individuums gewannen immer größere Bedeutung und Aufmerksamkeit. Parallel dazu entwickelte sich eine Bedürfnisbefriedigungsgesellschaft und ein grundlegend anderes Verständnis von Gemeinschaft, Familie und Gesellschaft in Europa. Proportional dazu zerfielen die Königreiche, Lebensbereiche und Familien in immer größerem Ausmaß in viele selbstbestimmte Einzelteile ohne wirklichen, gewachsenen Zusammenhang. Dies empfinden die Menschen des 21. Jahrhunderts als Fortschritt und niemand trauert den traditionellen Strukturen nach. Wir wollen so leben wie wir wollen und wundern uns höchstens über die vielen inkompatiblen Einzelgänger, die nur in ihrem Konsumverhalten konform mit anderen sind. Was aber ging bei dieser Entwicklung wirklich verloren und war diese notwendig und zu unser Aller besten? Dieser Frage möchte ich nachgehen, um so vielleicht einen Ausweg aus der Isolation der heutigen Menschen aufzeigen zu können:

 

ASCENDENT auf 7 Krebs, Mond in 5, Quadrat Mars und Saturn, Opposition Uranus

 

Das Empfinden des Menschen/Volkes ist schwer verunsichert. Davon ist natürlich auch der einzelne betroffen. Dies bedeutet,daß die Orientierung und Haltung nicht empfunden und wahrgenommen werden kann. Der Mensch untersteht im Leben dem Zwang der allgemeinen, sichtbaren Gegenwart. Das Empfinden selbst möchte sich gleichzeitig aus den kollektiven Direktiven befreien, fühlt sich jedoch mit Mond Mars angegriffen und sucht mit Mond Saturn einerseits Zuflucht, andererseits mit Mars Saturn kämpferisch den Vorstellungen vom Leben zu widerstehen. Dieses Leben, die Sonne, spielt sich im Geheimen in Haus 12 ab, womit sich ausdrückt, daß das Leben selbst aus dem Bewusstsein ins Unbewusste verdrängt wurde. Dieser Vorgang ist jedoch ebenfalls nicht bewußt. Das Leben  möchte zwar mit dem Verbund von 12 nach 3 sichtbar werden und sich im Raum etablieren, das Ende des Verbundes weist mit Merkur als Ergebnis jedoch wieder zurück ins 12. Haus. "Da ist noch etwas zu erledigen!". Das Leben ist nur im Verdrängten aller zu suchen.

 

Der Mensch scheint sich in seiner beinahe gesamten Historie mit der Gemeinschaft identifiziert zu haben. Er wußte, ohne die Mitmenschen sterbe ich. Das persönliche Leben war eingebettet in diesem Kontext und eine unabhängige, freie und unangepasste Lebensführung nicht erstrebenswert, da sie mit Ausschluß, Ächtung, Verlust von Ansehen und Rang bis zum Tod einher ging. Dieses Ansehen durch gesellschaftliche Anerkennung haben wir zwar noch heute, meinen aber einerseits gleichzeitig komplett autark zu sein. Das Ansehen wurde zum Selbstzweck, um sich zu erhöhen. Wir betrachten sämtliche Gemeinschaften, egal ob Beziehungen, Parteien, Familien, Vereine oder Firmen aus der Warte des: "stimmt das für mich, finde ich dort das, was ich will und brauche, bringt mir das was?" Dabei fällt auf, daß dies eine ziemlich moderne Haltung zu sein scheint. Denn anscheinend kamen bis vor 250 Jahren die wenigsten auf die Idee daran zu zweifeln, daß dIe persönlichen Bedürfnisse im Rahmen der Gemeinschaft, in der sie lebten NICHT zur Erfüllung der Lebenswünsche genügen würden und für sie daher ungeeignet wären. Haben sich denn die Wünsche und Bedürfnisse der heutigen so verändert? Befriedigt denn das Umfeld in dem wir leben uns wirklich nicht mehr oder woran liegt es, daß Menschen primär ihre subjektive Befriedigung erfüllt sehen möchten und meinen, dies geschähe nicht quasi als Nebenprodukt durch das Leben selbst? Oder waren die Bedürfnisse wirklich so viel bescheidener als heute?

 

 

Venus in 1 im Krebs

Wenn wir nun auf das erste Haus schauen, daß vom Krebs beherrscht wird, so steht darin auch noch die Venus. Sie ist der Träger der Realität, verbindet die Waage mit dem Stier, also die Gegenwärtigkeit mit der Erscheinung. Im ersten Haus trifft das Angelegte mit voller Kraft in die Sichtbarkeit. Die Opposition zu Pluto zeigt die Belegung der Gegenwart mit Doktrinen und fixen Vorstellungen. Dies spielt sich auf der Ebene des Mondes in 5 ab, also mitten im Leben.

 

Mars in 2 im Krebs

Im zweiten Haus, ebenfalls von Krebs beherrscht dann die gerichtete Aggression, das geführte Messer, das den sozialen, gewachsenen und sichtbaren Kontext zerstört. Die Gegenwart der Erscheinung ist also ein Zerfall der Beziehungen.

 

Mich erinnert unsere heutige Situation an trotzende Kinder, die dieses Verhalten zu Narzissmus ausgebaut haben und sämtliches Leben nur mehr dahingehend abklopfen, was dabei für sie heraus schaut. Da der geistige Überbau des: "warum machen wir etwas?" fehlt, egal ob in Beziehungen - keine Kinder mehr - oder Gemeinschaften - Verdienst ist einziges Ziel - gibt es eben kein bündelndes, übergeordnetes und gemeinsames Ziel mehr. Diese "Unabhängigkeit" wurde erst durch das Einspringen des Staates möglich, der Absicherung übernommen hat. Es ist also eine Verlagerung der Abhängigkeit und keine wirkliche Unabhängigkeit.

 

Heute sind wir auf dem Höhepunkt des Zerfalls von Gemeinschaft angekommen. Die Menschen sitzen entweder isoliert in ihren Wohnungen oder zusammengepfercht in ihren Kaninchenställen ohne Revier und Entwicklungsmöglichkeiten. Beziehungen im täglichen Leben aufbauen zu wollen ist schier unmöglich. Menschen treffen sich nicht mehr zwanglos und unbeabsichtigt, sondern Partnerbörsen, Vereine, usw. dienen dazu, die Möglichkeiten zur Befriedigung der Bedürfnisse anhand von evaluierten Merkmalen zu  benützen. Nicht die Qualität der Beziehung ist das Ziel, sondern das Ergebnis daraus: letztlich der Profit. Nicht die Beziehung selbst ist das Ziel des gemeinsamen Lebens sondern das Ergebnis, der Gewinnzuwachs. Schon die Frage danach ist dadurch obsolet und scheint es oft gar nicht mehr zu geben. Veränderung ist unerwünscht, man deckt primär seine Bedürfnisse ab. Zurück bleibt im besten Fall Leere, im schlechtesten Zerstörung und Hass. Beziehung ist zum Kalkül geworden.

 

Der Mensch hat seinen Gott in sich verloren, damit die innere Geborgenheit in einer Schöpfung. Er weiß schlicht nicht mehr, warum er hier ist und wartet nur noch auf den Tod. Aus diesem Grunde hat er auch das Vertrauen verloren, daß ein gemeinsames Leben mit einem höheren Ziel Platz für alle beteiligten Menschen, ja dieses vielmehr vermehrte Zufriedenheit und Fülle für alle böte.  Es wäre also ein Loslassen der subjektiven Bedürfnisse nötig zugunsten einer gemeinsamen Sache, um zu einem prosperierendem und befriedigenden Ergebnis für alle zu kommen. Die Kirchen hatten dies bis zu einem gewissen Grad getan, huldigen aber augenscheinlich ebenfalls der Bereicherung. Parteien, Industrie und Wirtschaft ebenso. Gesund ist dies aber schon lange nicht mehr. Weder für  uns Menschen noch für den Planet Erde.

 

Was bleibt also? Wo und vor allem wie soll Leben stattfinden? Auch dieses Vertrauen in die Gesundheit ist jetzt mit den 3G- Regeln dahin und einem allgemeinen Misstrauen gewichen. Dadurch kommt es zu einer unüberbrückbaren Spaltung zwischen den Menschen. Unser Körpergefühl reicht nicht mehr...

 

Und wo ist er nun der Ausweg?

 

MC im Fisch, Neptun in 10

Diese Stellung ist bemerkenswert. Geht es doch insgesamt um Bereinigung, Wahrheit und Übereinstimmung mit dem Göttlichen.

 

Ich denke, GOTT finden wir nur IN uns selbst. Die heutige Situation bietet die Möglichkeit aus der Not heraus wieder in sich selbst die Zuversicht und das Vertrauen in das Leben zu entwickeln und ein geistiges Bewusstsein, das NUR außerhalb der Regelungen, Absicherungen und Konzentration auf Bedürfnisbefriedigung, unter einem höheren, gemeinsamen Ziel Entwicklung möglich ist. Dies gilt für alle Bereiche des Lebens, für Partnerschaften genauso wie für alle Arten von Gemeinschaft. Wo dies nicht gegeben ist und festgehalten wird an Narzissmus und Konsumhaltung, an Zweckgemeinschaften und Nützlichkeitsüberlegungen, an Kompensationen und falschen Rollenbildern, an Materialismus und Berechnung, an Unabänderlichkeiten und festgefahrenen Mustern und Haltungen, an Angst vor Veränderung und Absicherung, wird es kein wirkliches Leben mehr geben, sondern nur mehr ein dumpfes Vegetieren in der Käfighaltung.

 

Dies ist dann letztlich die Abwehr des Lebens selbst und davor gibt es keine Rettung durch irgendwelche Maßnahmen.

 

Dies alles wird mit dem Horoskop des Sommerbeginns aufgedeckt. Es geht nicht mehr um egoistische Bedürfnisbefriedigung, sondern darum, Beziehung zu leben und das Leben dem Abgrund zu entreissen. 

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