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Saturn Pluto Konjunktion: Gedanken zur Situation der Welt

Der seit Jahresbeginn wirkende Saturn Pluto  ist das Ergebnis der Zivilisation könnte man sagen. Es ist der Tod, der aus dem Leben verdrängt wurde und nun quasi als Zwang ins Leben tritt. Die seit Jahrzehnten verdrängte Endlichkeit, gegen die man sich am Liebsten versichern wollen würde, um ihr zu entkommen um sie nicht erleiden zu müssen, die nun als Angst vor Krankheit und Tod das Leben bestimmt, hat sich in Form von Corona so ausgewertet, daß sie das gesamte Leben vollkommen unterhöhlt und zerstört. 

Eine Gesellschaft, die primär auf Bedürfnisschaffung ausgerichtet ist, die versucht Individualität zu nivellieren und die, wissenschaftlich begründet, nicht nur die Einheit mit Gott in Frage stellt, sondern den Menschen als höher entwickeltes Tier darstellt, hat sich selbst bereits verloren. Das, was den Menschen ausmacht, nämlich das Bewusstsein und Selbstverständnis seiner spirituellen Anbindung an den Himmel, begründet in seiner geistigen Herkunft, die seit Jahrtausenden Zentrum des Kultes und Lebens war, auch wenn die Schaffung der institutionellen Ausübung primär Interessen der Institutionen dient, ist einer rein materiellen Sicht des Lebens gewichen. Damit sind die Quelle unserer Herkunft, unser Ursprung und unsere Bestimmung in Vergessenheit geraten. 

 

Nun ist das Prinzip Gottes die Freiwilligkeit könnte man sagen. Sich freiwillig Gott zu unterstellen, das Leben nicht selbst zu bestimmen, sondern entsprechend der göttlichen Bestimmung zu gestalten erscheint vollkommen abwegig. 

 

Wir missverstehen den freien Willen, der es uns ermöglicht uns abzuwenden vom Licht unserer Herkunft. 'Und Gott schaut zu', nannte dies Wolfgang Döbereiner. Denn es ist möglich uns abzuwenden von Gott. Er greift nicht ein. Dies ist der freie Wille, der nur hier auf Erden erlebt werden kann und der eigentliche Beweggrund unserer Existenz auf Erden, nämlich uns freiwillig, aus der Erfahrung heraus, zu Gott zu bekennen, denn in (himmlischer) Einheit mit Gott ist eine Entscheidung für Gott ja nicht notwendig. Die Seele, die sich jedoch von Gott abwendete, wie Luzifer, der aus der Einheit mit Gott fiel, hat jetzt im Leben die Möglichkeit sich freiwillig wieder anzubinden, an ihren göttlichen Ursprung, was re-ligio ja eigentlich bedeutet. 

 

Alle Menschen könnte man sagen sind ja Getrennte, denn diese Trennung ist ja die eigentliche Ursache unserer irdischen Existenz. Durch unser sich Erheben über diesen Umstand, durch die Verdrängung aus unserem Bewusstsein haben wir auch den Saturn eliminiert und selbst einen Zwang geschaffen, der jetzt genau das tut, was wir doch so gerne vergessen wollten: daß wir uns von Gott abgewendet haben und dies das Thema der Menschen ist. Und so sind wir in einer Situation der Separation gelandet. 

 

Dadurch haben wir eine Welt geschaffen, die durchdrungen ist von der Isolation. Dagegen nützen auch Video Konferenzen nichts, die uns Zusammengehörigkeit und Verbundenheit vorgaukeln wollen. Das muß man einfach zur Kenntnis nehmen, jeder sitzt vollkommen alleine vor seinem Bildschirm. Jetzt erst in diesem Zwang wird uns schmerzlich unsere geistige Verbundenheit mit anderen bewußt, wir versuchen uns geistig anderen nahe zu fühlen und bemerken was Leben eigentlich ist: ungeregeltes und unbeobachtetes SEIN.  Uns dies bewußt zu machen ist der innere Sinn des Zwangs.

 

Erst dadurch, daß wir nicht mehr daran glaubten, daß alles geistig begründet und damit auch wieder heil werden kann, sondern der Überzeugung sind, das Leben technisch organisieren, ja verbessern zu müssen - warum eigentlich, ist denn das Leben nicht gut genug, die Schöpfung und der Mensch nicht ein unergründliches, perfektes Wunder? - haben wir das Gleichgewicht dieser Erde, uns selbst und unser Leben empfindlich gestört. 

 

Persona sind lateinisch maskierte Menschen, die nicht sie selbst sind, sondern hinter einer Maske verborgen auf Distanz, wie Roboter, ihre Dienste ausführen, ohne Leben, ohne Nähe und Wärme, ohne Individualität, gespalten, abgetrennt von Gott, isoliert und uneigenständig um sich das Überlebensnotwendige zu beschaffen.

                                

Saturn Pluto ist, wie Döbereiner ja eindrücklich beschrieben und Weiler interpretiert hat, nun genau dieses Gefangensein in der Uneigenständigkeit des Zwanges. Solange es hierarchische, gewachsene Strukturen gab, konnte diese Situation gelebt, erlitten und über diesen erlebten Schmerz der Unselbständigkeit bot sich die Chance auf eine Entwicklung zur Eigenständigkeit. Die Uneigenständigen waren weiter so in ihrer Situation gebunden an ein Herrschaftssystem, das zwar Sicherheit brachte, aber das Abhängige, Wehrlose hat gleichzeitig den Wenigsten gefallen und zu Revolutionen geführt, die aber wieder in einem Gefangensein, diesmal aber in einem sozialen System, als scheinbare Befreiung aus der Abhängigkeit erlebt wird.

 

Bemerkenswert daran ist, daß der Einzelne in seiner Gebundenheit im Prinzip sich selbst nicht verändern konnte und so nach wie vor keine Eigenständigkeit entstanden ist. Weiters, daß diese Gebundenheit ja als Sicherheit und Absicherung empfunden wird und nicht aufgegeben werden will. Und das ist das Dilemma unserer Zeit: denn Selbständigkeit ist immer mit Risiko verbunden, aber wer will dieses tragen ohne die Gewissheit die Sicherheit der Geborgenheit in Gottes Schutz? Da bleiben viele lieber ein Leben lang in einem Korsett hinter der Maske verborgen und hoffen auf die Pension.

 

Und jetzt plötzlich gerät diese vermeintliche Sicherheit ins Wanken. Das zeitliche Geschehen ist wie ein Erdbeben im scheinbar ewig Beständigen. Alle werden wir dadurch gezwungen über  die wirkliche Basis des Lebens nachzudenken. Denn diese erzwungene Separation als Zwang der nicht gelebten göttlichen Bestimmung betrifft die ganze Welt.  Dies ist der Hintergrund von Saturn Pluto.

 

Wenn der Saturn am 21. 12. 2020 in den Wassermann tritt löst sich dieser Zwang wie das Ventil eines Dampfkochtopfes.  Der Saturn nimmt jedoch den im Steinbock stehenden Pluto mit und übergibt diesen an den Jupiter. Der Pluto aber ist schwer beladen, mit allem, was uns nicht in den Kram gepasst hat, was uns unangenehm und unbequem war seit langer, langer Zeit, was die Menschen sich geweigert haben ins Leben zu lassen und wogegen wir uns versucht haben abzusichern. Es ist deshalb eine Verstopfung, die dabei entsteht, denn das, was Pluto da bringt, wird von den meisten Menschen nur schwer ertragen:  das Risiko der Eigenständigkeit. Stattdessen wird kollektive Absicherung gelebt. 

Die Saturn Pluto Konstellation ist daher eigentlich erst mit dem Eintritt des Pluto in den Wassermann erledigt. Doch nur, wenn die Welt ihr gewachsenen Maß gefunden hat kann der Pluto beruhigt werden. Konkret bedeutet dies, den Tod wieder als Bestandteil des Lebens zu verstehen. In einer Gesellschaft, die jedoch Gott nicht mehr als die Quelle des Lebens betrachtet, stellt der Tod das absolute Ende dar. Nur wenn es dem Einzelnen gelingt, sich an seinen geistigen Ursprung anzuschließen, kann meines Erachtens nach diese tödliche Bedrohung im Gewand einer Krankheit gemildert und aufgelöst werden. Denn die Angst treibt geradewegs in die Zerstörung allen irdischen Seins. Ohne diese verbindende himmlische Nabelschnur ist der Mensch hilflos und ausgeliefert. Er kann sich gegen den Tod nicht schützen. 

Ob das gelingen kann, hängt letztlich von jedem einzelnen und seinem Mut, sich diese menschliche Hilflosigkeit und Abhängigkeit von Gott einzugestehen und damit von seinem Gewissen ab.