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Unterwerfung und Konsens

Wie Gerhard Schwarz, Wien, darlegte, gibt es eine Art Hierarchie in der Struktur der zwischenmenschlichen Kommunikation in Konfliktsituationen. Er geht dabei von den archaischen Reaktionen der Flucht, Tötung, Unterwerfung/Versklavung, bis zum Kompromiss und Konsens. Dies ist bemerkenswert, da Wolfgang Döbereiner ebenfalls diese Mechanismen in sein System der MRL aufgenommen hat.

 

Wenn wir davon ausgehen, daß alle Konflikte, Erlebnisse und Schicksale unserer Vorfahren irgendwo in unseren Zellen verankert sind und diese sich auf irgend eine Art und Weise in entsprechenden Situationen bemerkbar machen (können), sowie, daß Unterwerfung, Macht, Versklavung, Leibeigenschaft leider zum Europäischen Geschichtsablauf dazugehörten, dann wird einem klar, daß diese Imprägnierungen  in allen unseren Beziehungen und Begegnungen, Konflikten und Erlebnissen  immanent mitspielen (können) und es ungewollt und unbewusst fast immer um die Frage “ Wer geht als Sieger aus einem Konflikt hervor?“ geht.

 

Dadurch gerät jede Auseinandersetzung in den Bereich des Überlebenskampfes, in diese tödlichen Mechanismen aus Täter und Opfer, die entstehen, wenn Beziehungen zerbrechen, Freundschaften zerfallen oder Nachbarn streiten und zum Schluss oft jahrelang - oft um nichts - prozessiert wird. Dies loszulassen und sich auf die, alleine dem Menschen mögliche Ebene des Konsenses zu begeben, ist die einzige Möglichkeit die Biologie in uns zu entmächtigen, sie nicht mehr in ihrer Gnadenlosigkeit wirken zu lassen.

 

Denn die Angst vernichtet zu werden sitzt uns tief in den Knochen. Genauso wie die Reaktionen der Flucht, des sich Tot-Stellens, der Dominanz, des Tötens um zu leben und der Unterwerfung. Jeder Mensch möchte leben, manchmal um beinahe jeden Preis.

 

Die Annahme, daß die Schwäche etwas mittels des Verlusts des subjektiven Wohlbefindens in die Welt zu bringen imstande wäre und nicht die Stärke, scheint dem christlichem Märtyrertum zu entstammen, wo Inhalte trotz Todesandrohung nicht verraten werden um diese Inhalte in der Welt " unsterblich" zu machen.

 

Sich selbst lieber zu unterwerfen als zu sterben ist verständlich, lieber zu flüchten ohne einen Konflikt gelöst zu haben, ebenfalls. Einen Kompromiss einzugehen ist annehmbar.

 

Was wir uns letztlich in allen Beziehungen wünschen, ist jedoch eine Beziehung auf Augenhöhe, jenseits der Macht. In gegenseitigem Respekt und Wohlwollen. Denn die Erde in ihrer Fülle ist groß genug für alle. 

 

Eine Utopie?? 

 

 

 

Quellen:

Gerhard Schwarz

https://vimeo.com/45500551

Wolfgang Döbereiner

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