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Vom Schutz und beschützt werden: die verletzte Venus

Die durch die Planeten des 4. Quadranten - Neptun, Uranus und Saturn - verletzte Venus zeigen auf, daß die Abgrenzung, Begrenzung, Trennung des Fremden vom Eigenen und damit die Sicherung des Individuellen gegen das Allgemeine in der Kindheit nicht möglich war. Meist hätte dieses Sich-Abgrenzen des Kindes vielleicht falsch gedeutet werden können, und das Kind hätte sich so in Gefahr gebracht.

 

Als Beispiel kann eine Familie dienen, in der das Kind als Diener geboren wird: die Eltern sind z. B. der Ansicht, die Kinder wären für das Wohl der Eltern zuständig und ihr Leben stünde den Eltern quasi zur Verfügung.  Ein solches Kind ist jetzt den Wünschen und Bedürfnissen der Eltern hilflos ausgeliefert. Erst ab der Pubertät vielleicht wird es dem Kind möglich sein diese Umkehrung und Schutzlosigkeit der Situation wahrzunehmen und wahrzuhaben und den Mut aufzubringen, sich dagegen abzugrenzen, das Eigene quasi selbst aktiv zu beschützen.

 

Verstärkt wird diese Situation wenn die Mutter selbst hilflos dem Übergriff des Vaters, der Verwandten etc. ausgeliefert ist und das Kind nun diese Schutzlosigkeit an der Mutter und an sich selbst erlebt. Diese Imprägnierung ist nun doppelt verankert.  Daraus werden sich eventuell folgende kompensatorische Verhaltensweisen und späteren Probleme ergeben:

 

1. Ist dieses Gefühl der Schutzlosigkeit, des Sich-nicht-abgrenzen-dürfens ja ein Teil des Erlebens geworden und vertraut. Deshalb sucht sich die innere Situation immer wieder die Entsprechung im äußeren Erleben, wodurch natürlich Partner gefunden werden, die genau diesem Muster entsprechen.

 

2. Ist diese Gefühl des Kindes anderen zutragen zu müssen, für andere verantwortlich zu sein und sich nicht um sich selbst kümmern zu dürfen als Verhaltensweise wahrscheinlich so selbstverständlich geworden, daß dieses Helfersyndrom sich weiter fortpflanzen wird. Z. B. als Lebenshaltung und -einstellung, als fortwährendes Umsorgen der anderen bis zur völligen Selbstaufgabe.

 

3. Fällt es ungeheuer schwer, diese damit verbundenen "Pflichten" nicht mehr zu übernehmen, die anderen ihre Dinge selbst erledigen zu lassen, und sich um seine eigenen Belange zu bekümmern.

 

4. Wird es - sofern Partner in diese Muster bereits einbezogen worden sind, die es gewohnt sind, daß sie jemanden haben, der ihnen vollumfänglich zur Verfügung steht -  z. B. mit Haus 2 Betonungen, Stiergeborene, etc. - massive Probleme geben, sobald sich der Betroffene beginnt aus dieser Umklammerung zu lösen und nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Dies kann ganz banal sein, wie nicht an einer Verabredung teilzunehmen sondern lieber ein Nickerchen zu machen: schon ist Feuer am Dach und wird die gesamte Beziehung in Frage gestellt, als wäre es ein Unrecht, sich Entspannung zu gönnen, sich um die eigenen Dinge zu kümmern ....